Sonntag, 23. Dezember 2012

Weihnachtssinn




Unsre Kirch ist immer vorne dran
Das neue Jahr im November schon begann

Kaum der Ewigkeit gedacht
Das Weihnachtssehnen schon erwacht

Besinnlichkeit in aller Sinn,
vorbei die Hetze und ich bin

befreit von Müh und auch von Plag.
Doch hält dies nicht mal einen Tag

und schon, ihr werdet es wohl ahnen,
geht´s nun ans Weihnachtsfesteplanen.

Advent, Advent ein Lichtlein brennt,
von G´schäft zu G´schäft durchs Städtchen
rennt

so manche in der friedvoll Zeit
damit fürs Fest man ist bereit.

Der heilig Abend rückt heran
die Ruh kehrt ein bei Frau und Mann.

versammelt in der Stube drinnen,
beim weihnachtlichen Liedersingen.

Doch kaum entsprungen ist das Ros
ist Frau schon fast besinnungslos.

Der Schock sitzt tief, sie sucht nach Halt,
im Kopf ein Schreckensbildnis malt,

sich Mutter aus, kann´s kaum ermessen,
wie konnt sie dieses nur vergessen.

Der Braten wird so herrlich sein,
was sie vergaß, dass ist der Wein.

So wird das Fest ja nicht perfekt
Die Kraft die sie hinein gesteckt

um Weihnachten grandios zu machen
steckt in so vielen wicht´gen Sachen,

Das Weihnachtsessen ohne Wein,
macht alle Weihnachtsfreuden klein.

Die Mutter wollt verzweifeln grad
ihr Mann das einzig richt´ge tat.

Der Vater nimmt schnell ihre Hände
und bringt die ach so nöt´ge Wende.

Es wird auch ohne roten Wein
ein schönes Weihnachtsfeste sein

In aller Ruh er zu ihr spricht,
aus seinem Blick, er lässt sie nicht.

Es ist die Liebe, nicht der Wein,
die Weihnachten lässt wichtig sein.

Der Heiland ist uns heut geboren,
und wir sind beide auserkoren,

sein Friedensbotschaft zu entdecken
und seine Lieb´ in uns wecken

Des Festes wahrer Sinn und Wert
sich nicht um Wein und Essen schert

Viel wicht´ger als ein voller Magen
ist´s sich an seinem Wort zu laben.

Der Weihnachtsfriede senkt sich leise
auf der beiden, trauten Kreise.

So schmeckt der Weihnachtsbraten fein,
ganz ohne roten, edlen Wein.


 (Copyright 2012 Klaus Bendel)
(aus "Der Seelenfütterer - Glauben (er)leben) von Klaus Bendel)

Keine Weihnachtsgeschichte?



Ich stehe am Ufer des Ozeans und schaue den Schiffen nach.
Kleine Boote mit weißen Segeln fliegen über das Wasser.
Man fürchtet sie könnten kentern, so nahe ist die Wasseroberfläche an der Reling des Bootes, wenn der Wind die Segel aufbläst und das Boot nach vorne treibt.
Immer wieder denke ich: „Jetzt passiert es!“ Doch der erfahrene Skipper hält das Boot zwar knapp, doch sicher auf dem Wasser.

Ich wünschte mir ich wäre auch so. So sicher möchte ich mein Boot des Lebens durch die Stürme dieser Welt segeln.
Doch bin ich nicht so geschickt. Mein Boot ist schon oft gekentert. Nur mit viel Kraft und Hilfe konnte ich es wieder seeklar machen.
Die Fahrt im Boot des Lebens geht weiter. Mal schnell, dann wieder langsam. Mal auf ruhiger See dann wieder im heftigsten Sturm.
Unterwegs begegnen mir andere Menschen in ihren Booten des Lebens.
Die einen sind wie große herrschaftliche Jachten, die nichts so leicht zum kentern bringt, andere sind wie Nussschalen, die eine leichte Brise schon aus dem Gleichgewicht bringen kann.
Viele sind jedoch wie mein eigenes Boot. Zwar mehr oder weniger ramponiert, doch allemal noch seetüchtig.
Plötzlich taucht ein Ozeanriese auf. Das Containerschiff hat eben den Hafen verlassen und nimmt nun Kurs auf die offene See.
Alle anderen weichen dem Riesen aus und passen sich seinem Kurs an. Einige der Segelboote begleiten das riesige Schiff eine Weile, bis die Entfernung zur sicheren Küste zu groß wird.
Dann drehen Sie bei und kehren zurück.

Das erinnert mich an den Glauben der Menschen.
Erst sind sie von der Macht und Größe Gottes fasziniert und beeindruckt. Sie möchten teilhaben an seiner Größe.
Doch wenn wir die Sicherheit unseres jetzigen Daseins aufgeben sollen, dann drehen wir bei und kehren um
– wie die Segler auf dem Meer.

Vor über 2000 Jahren hat Gott uns einen „Ozeanriesen des Lebens“ geschenkt.
Mit Jesus Christus können wir sicher, wie auf einem  Containerschiff, das Meer des Lebens bereisen.
Wir können die Sicherheit des Hafens aufgeben und Gott zu spüren bekommen.
Leider fahren viel zu wenige mit auf diesem Schiff.
Einigen ist die Arbeit an Bord zu hart, andere glauben nicht dass sie am Ziel ankommen werden.
Vielleicht ist die Erde ja doch eine Scheibe und wir fallen alle am Rand hinunter in das Nichts?
Wir steigen lieber wieder in unser eigenes Boot des Lebens, das am großen Schiff festgemacht ist und kehren um – Zurück in den Hafen der Sicherheit.

Ich stehe am Ufer des Ozeans und schaue den Schiffen nach. Der Ozeanriese ist nur noch ein kleiner Punkt am Horizont. Gleich wird er verschwunden sein.
Einen Augenblick später ist nichts mehr zu sehen von dem mächtigen Schiff, als hätte dasMeer es verschluckt.
Kommt es jemals wieder oder ist es vom Rand der Erde gestürzt?

Wie bei Jesus, denke ich bei mir. Auch von seiner Person ist nichts mehr zu sehen.
Doch das will ja nicht viel heißen. Vom Containerschiff, das eben noch an mir vorüber fuhr, sehe ich ebenfalls nichts, und doch weiß ich dass es da ist – irgendwo da draußen.

Auch bei Jesus weiß ich dass er da ist – irgendwo da drinnen!




 (Copyright 2012 Klaus Bendel)
(aus "Der Seelenfütterer - Glauben (er)leben) von Klaus Bendel)

Freitag, 21. Dezember 2012

Die segnend Weihnachtszeit; kann man sich schenken?


Die segnend Weihnachtszeit

Sternenglanz und Lichterschein
dringen in die Welt hinein

Betriebsamkeit all überall
Der Weihnachtsmann kommt fast zu Fall.

Alles hetzt und flitzt und springt
Damit am Fest dann alles stimmt

Mutter eilt zum Metzgersladen
Ein Stück Fleisch zum Magen laben.

Dem Vater, dem wird brennend klar,
hat kein Geschenk für Frau Mama

Die Tochter, schon wieder auf der Such´
die schöne Vase ging zu Bruch.

Der Sohn bestellt per „klick“; nicht mündlich
Und hofft des Vaters Buch kommt pünktlich.

An Heilig Abend, kurz vor Zwei,
ist die Hetze fast vorbei

Einen Knochen für den Waldi
kauft das Frauchen noch bei Aldi.

Alle sind erfreut daheim
und dann kehrt die Ruhe ein

nur die Mutter ist am kochen,
denkt an Waldi´s schönen Knochen

Nach dem Essen an dem Tisch
sind alle müd´ und wenig frisch

Um die Geister zu beleben
wird es nun Geschenke geben

Alle sind fast wie im Traum
Was legt das Christkind untern Baum?

Begeisterung hält sich im Zaume,
was man find´, am Weihnachtsbaume

macht nicht glücklich und nicht froh
wie den Mops im Paletot.

Der Vater tut nicht sehr frohlocken,
als er sieht, die Baumwollsocken.

Mutters Freude wird nicht lauter,
packt sie aus, den Handstaubsauger

Die Tochter voll Erwartung schaut
auf das Geschenk dort aufgebaut.

Doch ausgepackt, das Lächeln schwindet
Enttäuschungstränen überwindet

blickt aufs Geschenk auf ihrem Schoß
„Dafür bin ich schon zu groß!“

„Bin jetzt 12, erwachsen schon,
diese Puppe ist der Hohn“

Und der Sohn, jetzt vorgewarnt
seine Angst sehr gut getarnt.

Senkt den Blick, schaut aufs Geschenk,
ein still´s Gebet zum Himmel send´t

Seinem Traumschuh schon so nah
Nicht vom Aldi   -        von Puma

Im Packet „right in the middle“
Liegt ein Schuh der Firma Lidl

Enttäuschung steht in dem Gesicht
Aller – nur bei einem nicht

Unterm Baum da liegt der Waldi
nagt am Knochen von dem Aldi

Ist zufrieden und bereit,
für die schöne Weihnachtszeit.

Wenn´s Geschenk enttäuscht die Sinne,
auf´s Weihnachtsfest dich recht entsinne

Es geht um mehr als Waren schenken,
unseren Sinn auf Gott hinlenken

Sollen schlafen Hektik, Eile -
Ruhe geben – eine Weile

Soll der  Weihnachtsglanz der Kerzen
legen Frieden in die Herzen.

Zum Empfang macht euch bereit,
lasst Sie ein die segnend Weihnachtszeit




 (Copyright 2012 Klaus Bendel)
(aus "Der Seelenfütterer - Glauben (er)leben) von Klaus Bendel)

Donnerstag, 20. Dezember 2012

30 Jahre nach Weihnachten



Unsere Geschichte beginnt um das Jahr 30 nach Christi Geburt:

„Er ist auferstanden!“
„Wer?“
„Na Jesus! Jesus von Nazareth!“
Amos erhob sich und schaute seinem Sohn genau in die Augen: „Abihu, du meinst wirklich den Rabbi, der damals in unserem Stall geboren worden war?“
„Natürlich, wen sonst?“
Amos ließ sich zurückfallen auf seinen Stuhl. Schon die Geburt des kleinen Jesus, war von allerlei Wunderlichem begleitet…

Wir verlassen nun den alten Vater Amos und seinen 38-jährigen Sohn Abihu und gehen rund 30 Jahre zurück, zurück nach Bethlehem in ein Gasthaus mit einem Stall, der weltberühmt werden sollte ….

In der hinteren rechten Ecke des kleinen Gasthauses konnte man im Halbdunkel eine Gestalt, über den Tisch gebeugt erkennen.
Es war der kleine 8-jährige Abihu, der am Tisch  eingeschlafen war. Er hatte auch an diesem Tag hart arbeiten müssen.
Nachdem er das Nachtmahl eingenommen hatte, übermannte Ihn der Schlaf.
Er erwachte, als sein Vater an ihm vorüberging.
"Schon wieder keine zahlenden Kunden.." brummelte sein Vater vor sich hin " - wie soll das bloß weiter gehen? Den Kaiser interessiert es nicht, wo ich das Geld für die Steuern hernehmen soll".
"Hast du die Leute etwa weggeschickt?" meldete sich plötzlich Abihus Mutter Binah, die gerade mit dem Bedienen eines der wenigen Gäste beschäftigt war.
"Natürlich nicht, die Frau ist schließlich schwanger! Aber ich muss das Haus für unsere zahlenden Kunden frei halten, deshalb habe ich sie in den Stall geschickt, da ist es ja auch warm in der Nacht".
Abihu war wieder am Tisch eingenickt. Diese Geschichte war Ihm wohl bekannt. Täglich kamen Menschen vorbei, die nicht genug zahlen konnten, um in der Herberge seines Vaters wohnen zu können. Aber gleich neben der Herberge stand ja der große Schuppen, in dem, neben allerlei Werkzeug und den Tieren seiner Eltern, auch die ärmeren Wanderer Unterschlupf fanden.
Seit der römische Kaiser die Volkszählung angeordnet hatte, waren jede Menge Leute unterwegs, die in ihre Heimatorte zogen, um (wie es offiziell hieß) „sich schätzen zu lassen“.

Mitten in der Nacht fuhr Abihu hoch. Es war plötzlich laut geworden vor der Herberge. Etwas verwundert schaute er sich um, er lag in seinem Bett. Sein Vater hatte ihn wohl ins Bett getragen; wie so oft in letzter Zeit. Im gleichen Raum schliefen auch seine Eltern und seine zwei Brüder. Sie hatten jedoch nichts bemerkt von dem Aufruhr vor dem Haus. Abihu schlich sich aus dem Raum hinaus in den Hof und versteckte sich hinter einem Stapel leerer Kisten.
Dort standen Hirten aus dem westlichen Tal.
Die kamen sonst nur selten in die Stadt.
Sie wurden von den Bürgern der kleinen Stadt eher herablassend angesehen, weil sie kein "anständiges " Handwerk ausübten.
Die Hirten hingegen zogen von Weidegrund zu Weidegrund und liebten die Freiheit unter dem Sternenhimmel.
Doch wieso kamen Sie heute in die Stadt - mitten in der Nacht?
Plötzlich fiel ihm auf:  Es war ungewöhnlich hell in dieser Nacht.
Selbst in Vollmondnächten, war es nicht so hell.
Der Schuppen schien zu leuchten. Abihu blickte nach oben, um zu sehen wo das Leuchten herkam.
Die Nacht war sternenklar, keine Wolke am Himmel. Da sah er einen Stern, der leuchtet fast so hell wie die Sonne. Abihu war beeindruckt und auch ein wenig ängstlich.
„Bestimmt hat das Leuchten die Hirten hergelockt.“ flüsterte er vor sich hin.
Er hatte schon davon gehört, dass Gott Zeichen an den Himmel setzt - Zeichen wie diesen Stern. „Aber warum steht dieser Stern über dem unscheinbaren Schuppen seines Vaters und nicht über der Synagoge?  Oder wenigstens über dem Haus eines Rabbis oder eines vermögenden und einflussreichen Kaufmanns?“
Abihu spürte, diese Nacht war eine ganz besondere Nacht!
„Ob es etwas mit den Wanderern zu tun hat, die sein Vater hier untergebracht hatte?
Doch was war das? Eine Karawane kam die Straße herauf und steuerte direkt auf die Herberge zu.“
„Was für eine Nacht!“ dachte Abihu bei sich. Doch zu seiner Verwunderung, zog die Karawane, die von drei herrlich gekleideten Männern angeführt wurde, an der Herberge vorbei, direkt auf den Schuppen zu.
„Ob das die drei weisen Männer aus dem fernen Persien waren, von denen ganz Jerusalem spricht?“
Abihus Onkel war am Tag zuvor in Jerusalem gewesen und hatte dort erfahren, dass drei Männer, Könige wie ihm erzählt worden war, bei König Herodes waren und ihn nach dem
>> neugeborenen König der Juden<< gefragt hatten.
Sie hatten Herodes von einem Stern erzählt, der sie zu diesem König führen würde.

„Der Stern!“ – plötzlich begriff Abihu:
Heute Nacht wird etwas geschehen, das die Welt verändern wird.

Nichts hielt ihm mehr in seinem Versteck. Er verließ die Deckung und schon stand er im Hof vor dem Stall, wo sich die Hirten versammelt hatten.
„Warum seid ihr hier?“ fragte er einen Hirtenjungen, der wohl nur wenig älter war als er selbst.
„Du wirst nicht für möglich halten, was wir heute Nacht erlebt haben. Plötzlich wurde es taghell. Ich bin davon aufgewacht. Auch meine Eltern und Geschwister waren hellwach. Und dann, kaum zu glauben, trat ein Engel zu uns und sprach:
Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkünde große Freude, die allem Volk widerfahren wird: denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.

Er sagte uns, dass wir das Kind in einer Krippe liegend finden werden. Die himmlischen Heerscharen, die den Engel begleitet hatten lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Jetzt sind wir hier, um den Heilland zu sehen.
Und sieh dort: Die drei Könige aus dem Morgenland bringen dem Kind in der Krippe Geschenke. Mein Vater sagt, sie kommen von sehr weit her und sind dem Stern bis hier her gefolgt.“
Abihu traute sich kaum zu atmen; zu sehr war er von alledem beeindruckt.
Engel, himmlische Heerscharen und Könige aus einem fernen Land waren gekommen und nur wegen des Kindes zweier verarmter Wanderer, die sich kein Zimmer in der Herberge leisten konnten.
Das sollte nun der Heilland sein? Dieses Kind in der Futterkrippe im Stall seiner Eltern?
Abihu setzte sich neben die Hirten ins Stroh und beobachtete das seltsame Schauspiel…
... und schlief ein.
 
Abihu blinzelte, in die aufgegangene Sonne, die ihn sanft aus einem traumlosen Schlaf erweckt hatte.
Er stand auf und rannte in den Stall.
Unsicher schaute er sich um, doch der Stall war leer.
Keine Hirten, keine Könige und auch keine Wanderer.
Das Paar mit dem Neugeborenen war ebenso verschwunden, wie all die anderen Leute, die letzte Nacht den Hof und den Stall bevölkert hatten.
Sollte er das Alles nur geträumt haben?
„Hier bist du!“ Abihus Mutter stand plötzlich in der Türe zum Stall.
„Ich habe dich schon überall gesucht – Hast du die Kamele noch gesehen? Heute Nacht waren 3 Gelehrte bei uns zu Gast, du weißt schon, die von denen dein Onkel aus Jerusalem erzählt hatte. Sie sind ganz früh aufgebrochen und wollten eigentlich zu König Herodes zurück, um ihm über das Kind zu berichten, das heute Nacht in unserem Stall geboren worden war. Sie sagten das Kind sei unser zukünftiger König! – Seltsam …“
„Und? Sind sie zum König gegangen?“
„Nein! Gott hat Ihnen im Traum befohlen nicht zu Herodes zu gehen. So sind sie auf einem anderen Weg zurück nach Hause gereist.“
„Wo sind die Wanderer, der Mann und die Frau mit dem Kind? Sind Sie in der Herberge? – Lass mich durch ich muss sie sehen!“
„Nein – die drei sind auch schon abgereist. Auch hier hat Gott eine Anweisung im Traum gegeben. Er sagte zu Joseph, so heißt der Vater, er solle seine Frau Maria und das Kind Jesus nehmen und nach Ägypten ziehen, um es vor Herodes zu schützen.“
„Warum will der König dem Kind etwas antun?“
„Er hat wohl Angst, dass Jesus ihm einmal den Thron wegnehmen wird“
„Werden wir die drei jemals wieder sehen?“
„Das weiß nur Gott alleine“ sagte Binah, nahm ihren Sohn in den Arm und ging mit ihm zurück in die Herberge.

Dreißig Jahre später, wieder zurück am Anfang unserer Geschichte, war die Meinung in der jüdischen Bevölkerung  gespalten.
Für die Einen stand fest: Dieses Kind, geboren im Stall zu Bethlehem ist Gottes Sohn.
Jesus, der Zimmermann aus Nazareth war zu einem bekannten Rabbi geworden. Seine Auslegungen der heiligen Schrift waren übervoll von Menschenliebe und Gottesliebe. Wunderheilungen an Leib und Seele hatten Ihn bekannt gemacht und seinen göttlichen Auftrag bestätigt.
Für die Anderen jedoch war er einfach nur ein Gotteslästerer, der den Tod verdient hatte.
Letztendlich wurde er zum Opfer.
Gefoltert, verprügelt und verhöhnt.
Ans Kreuz geschlagen, wie ein Mörder, starb der Heilland der Menschheit.
Doch die scheinbare Niederlage wandelte sich zum größten Triumph seit Menschengedenken.

Amos saß auf seinem Stuhl und wiederholte die Worte seines Sohnes: „Er ist auferstanden  „
„Ja! – und er war bei seinen Jüngern, die es auch kaum glauben konnten“ erwiderte Abihu „Dort hatte er Ihnen mitgeteilt, dass er wusste, dass er dieses Schicksal erleiden werden würde. All dies war nur aus einem Grund geschehen … “
„Aus welchem Grund?“ unterbrach ihn ungeduldig sein Vater.
„Jesus begründete es wie folgt:
So stehts geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern

„Dann hat Gott seinen Sohn für uns geopfert?
Ließ ihn durch die Hölle der Folterqualen und des Kreuzestodes gehen, um unsere Schuld zu tilgen? Um uns so seine grenzenlose Liebe zu beweisen!“ warf Amos ebenso begeistert wie ergriffen ein, „In tausend Jahren werden die Menschen noch Gott dankbar anbeten für das Opfer, das er mit dem Tod seines Sohnes gebracht hatte. Sie werden ihn in Gottesdiensten feiern und ehren !“
„Doch was, lieber Vater“ gab Abihu zu bedenken, „ wird später, in zwei- oder dreitausend Jahren sein?
Werden die Menschen dann immer noch Jesu Opfer für die Menschheit zu schätzen wissen?
Vielleicht werden einige sich nur noch an die besondere Nacht, die heilige Nacht seiner Geburt erinnern und nur wenige Jesus in ihrem ganzen Leben willkommen heißen …?“

 (Copyright 2012 Klaus Bendel)

(aus "Der Seelenfütterer - Glauben (er)leben) von Klaus Bendel)